Öffentliche Förderung
Frau Koeppinghoff, bezahlbaren Wohnraum für alle zu schaffen, stellt die Wohnungswirtschaft vor große Herausforderungen. Welchen Beitrag kann die Politik leisten?
Stichwort Barrierefreiheit: Wie finden Sie das WSG-Projekt „Wanne to go“?
Damit ältere und behinderte Menschen so lange wie möglich selbstbestimmt in ihrer vertrauten Umgebung leben können, müssen Wohnungen flexibler werden. Die WSG hat daher mit der „Wanne to go“ ein Konzept entwickelt, das einen kurzfristigen Umbau des Badezimmers ermöglicht: Innerhalb eines Tages wird aus dem Wannenbad ein Duschbad – ohne Umzug.
Es überrascht mich nicht, dass gerade die WSG auf diese flexible, lebensnahe Lösung gekommen ist.
Sigrid Koeppinghoff
über das WSG-Projekt „Wanne to go“
Mit Blick auf die gesamte Wohnungswirtschaft in NRW: Gibt es etwas, was die WSG aus Ihrer Sicht besonders macht?
„Das Besondere ist sicherlich ihr Fundament – die enge Verbundenheit mit dem Sozialverband VdK. Dass Wohnen keine Ware wie jede andere ist, sondern ein „Lebens-Mittel“ – das ist der WSG quasi ins Stammbuch geschrieben. Viele Wohnungsunternehmen – gerade kommunale und genossenschaftliche – nehmen ihren sozialen Auftrag gegenüber ihren Mieterinnen und Mietern oder Mitgliedern sehr ernst. Bei der WSG mündet das aber auch in besondere Wohnprojekte und Wohnformen.“
Sie denken vermutlich an die Quartiere?
„Ja, zum Beispiel. Mit dem Kirschblüten-Carée etwa war die WSG Vorreiterin für das gemeinschaftliche Wohnen im Quartier. Das Projekt hat bis heute nichts von seiner Strahlkraft verloren und viele weitere sind gefolgt. Diese Expertise im Bereich integratives und inklusives Wohnen im Quartier ist sicherlich landesweit herausragend.“
Sozialer Wohnungsbau bedarf einer grundsätzlichen Haltung gegenüber Menschen, die auf Förderung angewiesen sind.
Sigrid Koeppinghoff
über die Bereitschaft von Wohnbauunternehmen, mit öffentlichen Geldern zu bauen
WSG-Besonderheit
Die WSG will den Anteil öffentlich geförderter Wohnungen am Bestand bis 2022 auf 30 Prozent steigern – wie bewerten Sie diesen Weg?
Das NRW-Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung
Das „MHKBG NRW“ liegt in direkter Nachbarschaft zum WSG-Sitz am Düsseldorfer Jürgensplatz und wurde im Juni 2017 im Zuge der Bildung des Kabinetts Laschet in seiner jetzigen Form aus den Geschäftsbereichen verschiedener anderer Ministerien neu geschaffen. So übernahm es etwa vom Ministerium für Bauen, Wohnen Stadtentwicklung und Verkehr die Zuständigkeit für Bauen, Wohnen und Stadtentwicklung. Ministerin des Hauses ist seit dem 30. Juni 2017 Ina Scharrenbach (CDU). Sigrid Koeppinghoff leitet als Ministerialdirigentin die Abteilung Wohnungsbau, Wohnungs- und Siedlungsentwicklung.
www.mhkbg.nrw
Gesamtes Interview von
Sigrid Koeppinghoff,
NRW-Bauministerium